Lore

[Wildstar] Institut ASK

Eine alte Dame sitzt in ihrem überaus stilvoll eingerichtetem Haus in einem großen Ohrensessel, die Füße in einem Wäremsack,
um die Beine eine flauschige Decke geschlagen und zieht genüsslich an einer Pfeife mit feinsten Kräutern.
Auf einem kleinen goldverzierten Tisch neben ihrem samtbezogendem Sessel, steht eine dampfende wohlriechende Kristallkanne.
Langsam nimmt sich Greshia Ask, wie die alte Dame gemeinhin genannt wird, eine juwelenbesetzte Tasse und schlürft laut mit gespitztem Mund den darin befindlichen Tee.

Plötzlich ertönt ein eifriges Türenklopfen durch die Halle vor der Bibliothek.

"Benjamin! Sage dem Pack da draussen, ich kaufe nichts!"
Benjamin, ein niederer Cassianer, eilt sofort zur Tür "Jawohl Ma'am!".

Kaum öffnet er die Türe, schlägt die ihm auch schon fast gegen das Knie und drei Gestalten stürmen herein.
Man sieht ein echsenähnliches Wesen gefolgt von zwei schräg kichernden Nagern durch die juwelenbesetzte Eingangshalle springen.

Die Halle ist wirklich, wirklich groß.
Muss sie auch sein, denn so weit das Auge reicht sieht man allerhand ausgestopfte Tiere und andere Geschöpfe, merkwürdige Gerätschaften und Abenteuerausrüstungsgegenstände,
allesamt fein säuberlich auf Sockeln stehend unter Glas oder an der Wand hängend.
Dazwischen sind akurat gerahmt zahlreiche Auszeichnungen von namhaften Instituten und Fördereinrichtungen, Regierungsbehörden und Universitäten.
Außerdem hängt alle gefühlte 50 cm ein Bild, auf dem eine Frau in jungen, wie auch mittleren Jahren abgebildet ist.
Auf einer hohen Bergspitze, in einer tiefen dunklen Höhle, neben exotischen Pflanzen, vor zahlreichen Reagenzgläsern
und hier und da auch mit stolz geschwellter Brust und mit aufgestelltem Bein auf einem wohl gerade erlegtem Geschöpf.

Kaum haben die drei Gestalten das Bibliothekszimmer von Greshia Ask erreicht, plappert auch schon der Chua mit einem abgerissenem Ohr und zugeschwollenem blauem Auge munter drauf los:
"Wo sind meine Kekse?"
Der andere Chua, der irgendwie wie ein Stinktier (A.d.R. Vergleich aus der Echtwelt zur besseren Beschreibung) aussieht, haut seinen Ellenbogen in die Seite des plappernden Chua:
"Mon Cheri Friedel, wollten Belohnung noch aushandeln. Später! Klar?"

Als die alte Dame die drei anstürmen sieht, hebt sie langsam die Hand und sagt scharf, in einem durchaus für eine alte Gebrechliche nicht üblichem kräftigem Ton:
"HALT!"

Die drei stoppen auf der Stelle... Na gut, die Draken... die beiden Chua kugeln noch ungefähr drei Meter weiter, und kommen gerade noch rechtzeitig vor dem Tisch mit dem dampfenden Tee zum Stehen.
Mit mahnendem Blick Richtung der ungehörigen Chua fragt sie unverblümt:
"Wieso seid ihr schon wieder zurück? Bei den Eldanern, ich schicke euch doch nicht aus purem Eigennutz..." sie hustet kurz und räuspert sich
"... also aus purem Eigennutz überaus wichtige und gründlich zu erledigende Forschungen zu betreiben!"

Betretene Stille.
Während also die drei auf einem unheimlich furchtbar geheimen Geheimauftrag unterwegs sein sollten, haben sie das gemacht, was sie immer machen:
Die Chua haben irgend etwas getötet, während die Draken in der Sonne lag und ihre Echsenhaut gewärmt hat.
Aber schwenken wir zurück.
Also, betretene Stille.

"Ja, also, ich war gerade dabei einige wichtige Sachen für die Mission zu erledigen Ma´am" sprach die Draken so sachlich wie sie es konnte "und dabei fiel mir auf das noch immer sehr viele äh Expeditionen nach Nexus geschickt werden. Warum aber...".

"Wir nicht!" schrien die Chua im Chor und ernteten Todesblicke von der Draken.

Polternd bricht es nun mit gehobenem Zeigefinger aus der alten Dame heraus
"Ich habe nicht Zeit meines Lebens die höchsten Gipfel und die weitesten Weiten überwunden, dabei die seltensten Pflanzen und kostbarsten Relikte erbeutet, dass mein Lebenswerk das Institute for Access to Scientific Knowledge nun so mit Füßen getreten wird, weil ein unfähiger Wissenschaftler und nichtsnutzige Kundschafter es nicht schaffen, sich so einen läppischen Passagierschein zu besorgen!"

Hierzu muss man nun wissen, dass die ehemals hochrangige Wissenschaftlerin Greshia Ask gelegentlich mit, sagen wir es mal so, wichtigen Leuten aneinander geraten ist, weil diese ihre Wissenschafts- und Abenteuerreisen nicht immer gewillt waren zu finanzieren.
Solch eine Person ist zum Beispiel Artemis Zin, die seinerseits mit Greshia aneinander geraten ist, weil diese nicht damit einverstanden war, dass Artemis darauf bestanden hatte den Ruhm für sich einzusacken.
Nun ist aber, wie wir alle wissen, Artemis eine durchaus einflussreiche Person, die sich gelegentlich genau daran erinnert und dem Instiut ASK Greshia gewisse Steine in den Weg legt.
Und Artemis kann furchtbar charmant die Einwanderungsbehörden bezirzen, so dass gewisse Passagierscheine gewisser Schuppentiere und Fellknäuel in die hinterste Schublade gerieten.

Mit einem tiefen Seufzen lässt sich die alte Dame in ihren Sessel fallen und reibt sich angestrengt die Nasenwurzel.
Benjamin eilt herbei und giesst ihr frischen, dampfenden Tee in die prunkvoll verzierte Tasse.
Als die Draken ansetzt um etwas zu sagen, hebt Greshia Ask nur die Hand ohne aufzuschauen:
"Ich denke gerade nach Fräulein Neah, wagt es ja nicht mich jetzt zu stören."
Etwas grummelig blickt die Draken bockig zur Seite, schweigt aber.

Nach einiger Zeit, der Tee ist bereits lauwarm geworden, blickt Greshia Ask auf.
"Es gäbe da eine Möglichkeit wie ihr relativ ungesehen nach Nexus gelangen und meine Forschungen vorrantreiben könnt. Natürlich ist es ein gefährliches Unterfangen, aber das seid ihr ja gewöhnt..."

Beide Chua spitzen die Ohren.
Friedel springt dazu freudig auf und schreit dem anderen Chua fast schon direkt ins Ohr:
"Flopsi, jetzt richtige Zeit für Fragen nach Kekse?"
Flopsi nickt nun eifrig zu Friedel "Ja. Passend. Wichtig!".

Beide Chua schauen aufgeregt fragend zur Schirmherrin Greshia Ask.

Diese zuckt nun mit den Schultern und zieht hinter dem Sessel ein Leinensäckchen voll duftendem Gebäck hervor und wirft es den Chua zu.
"Diesmal versprecht ihr mir aber, dass alles nach Plan verläuft! Verstanden?"

Einstimmig nicken alle drei Abenteurer und verlassen schleunigst die Bibliothek bevor sie von der alten Dame noch weitere Ermahnungen kassieren.

Einige Zeit später...

Dunkel, staubig, dreckige Luft.
Als Ma´am Greshia Ask sagte sie hätte eine Möglichkeit gefunden, um einen Flug nach Nexus für ihre Mannschaft zu sichern, dachte Neah nicht im Traum daran in einem Frachtschiff im Lagerraum zwischen Kisten voller explosiver Gerätschaften und Warengütern eingepfercht zu sein.
"Sind wir schon da?" rief Flopsi und Friedel gleich hinterher "Wo sind KEKSE?"
Wie gern wäre die Draken jetzt im Kyroschlaf...süße Träume...